Allgemein

Online-Tagung: »20 Jahre im Auftrag einer zivilen Gesellschaft«

Der neonazistische Brandanschlag auf die Synagoge in Erfurt am 20.04.2000 war eine Zäsur in Thüringen. Seither hat sich der Umgang mit Antisemitismus und Rechtsextremismus verändert. Diese Tagung soll die Entwicklungen von Zivilgesellschaft, Politik und der extrem rechten Szene analysieren und neue Strategien im Umgang mit Rechtsextremismus und Antisemitismus aufzeigen. Dabei werfen wir einen Blick zurück auf das Erreichte und diskutieren Impulse für eine demokratische, vielfältige und vernetzte Zivilgesellschaft.

Die Tagung findet von 10 bis 17 Uhr online über BigBlueButton statt.

Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Anmeldungen bis 26. April 2021 per E-Mail an  anmeldung@mobit.org. Bei der Anmeldung bitte den Namen, die Organisation sowie den Workshop-Wunsch angeben. 

Tagungsmoderation: Anna Spangenberg

10:00 – 10:15 Uhr

Begrüßung

Sandro Witt (Vorsitzender MOBIT e.V.) 


10:15 – 11:15 Uhr

Der Brandanschlag auf die Synagoge in Erfurt und der „Aufstand der Anständigen“

Ein Gespräch mit Anetta Kahane (Vorsitzende der Amadeu-Antonio-Stiftung) und Frank Spieth (Gründungsmitglied und erster Vorsitzender MOBIT e.V.) — Moderation: Axel Hemmerling (MDR)


11:30 – 12:30 Uhr

Möglichkeiten und Grenzen zivilgesellschaftlichen Engagements für eine demokratische und menschenrechtsorientierte Gesellschaft

Input von Prof. Dr. Roland Roth (emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Hochschule Magdeburg-Stendal und Mitbegründer des Vereins für Protest- und Bewegungsforschung


12:30 – 13:30 Uhr — Mittagspause


13:30 – 15:15 Uhr

Was hat sich getan? Workshops zu Standortbestimmung, Entwicklungen und Herausforderungen:

Workshop 1

Demokratische Zivilgesellschaft in Thüringen – ein Rückblick mit Ausblick

Zivilgesellschaftliche Akteur*innen in Thüringen kämpfen, streiten und agieren sich seit über 20 Jahren für Demokratie und Menschenrechte. Seither haben sich nicht nur die gesellschaftspolitischen Bedingungen für demokratisches Engagement verändert. Auch die extreme Rechte vollzog Wandlungsprozesse die die Zivilgesellschaft kontinuierlich vor neue Herausforderungen stellt. In dem Workshop wollen wir einen Rückblick und eine Zustandsbeschreibung der Zivilgesellschaft in Thüringen vollziehen, um in einem Ausblick Herausforderungen zu diskutieren und Forderungen für die Zukunft zu formulieren.

Workshop 2

Die Rolle der Politik im Kampf gegen Rechtsextremismus seit 1990

Angesichts massiver rechter Ausschreitungen hat die Politik um die Jahrtausendwende einen „Aufstand der Anständigen“ ausgerufen. Wie aber haben sich die Zuständigen verhalten? Was kennzeichnet die Politik der letzten Jahrzehnte in der Auseinandersetzung mit Rechts in Thüringen, welche Wirkungen hatte sie auf die Zivilgesellschaft und die Abwehr von Rechtsextremismus und Antisemitismus? Gemeinsam mit den Teilnehmer:innen wollen wir in diesem Workshop über die Rolle von Politik sprechen und herausarbeiten, wie politisches Handeln zivilgesellschaftliches Engagement unterstützt oder be- und verhindert.

Workshop 3

Die extreme Rechte im Wandel – vom Thüringer Heimatschutz zur „Neuen Rechten“

Welche Veränderungen hat die extreme Rechte in Thüringen in den letzten 20 Jahren durchlaufen? Anhand einiger Schlaglichter wollen wir gemeinsam mit den Teilnehmenden beleuchten, wie sich die extreme Rechte organisatorisch, strategisch und in ihrem Auftreten verändert hat. Gleichzeitig gibt es sowohl auf personeller, wie auch auf ideologischer Ebene Konstanten, die sich über den gesamten Zeitraum aufzeigen lassen. Daran anschließend wollen wir diskutieren, was diese Kontinuitäten & Veränderungen für die demokratische (Zivil-)Gesellschaft bedeuten und welche Auswirkungen sie auf Gegenstrategien haben.


15:30 – 17:00 Uhr

Herausforderungen für die Zivilgesellschaft im Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus

Podiumsdiskussion mit Diana Hennig (Vernetzung der Thüringer Bündnisse, Netzwerke und Initiativen gegen Rechts), Reinhard Schramm (Jüdische Landesgemeinde Thüringen), Konrad Erben (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V.), Fritz Burschel (Rosa-Luxemburg-Stiftung)

Die Mobile Beratung in Thüringen (MOBIT) behält sich vor, von ihrem digitalen Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Online-Tagung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.