Die Mobile Beratung in Thüringen (MOBIT) zählt 2019 durchschnittlich mehr als eine RechtsRock-Veranstaltung pro Woche. Insgesamt fanden 65 Konzerte in Thüringen statt. Vor allem Balladenabende bzw. Unplugged-Konzerte bildeten den Schwerpunkt, während weniger Großveranstaltungen zu beobachten waren. Thüringen bleibt auch weiter RechtsRock-Hotspot.
Trotz eines leichten Rückgangs der Konzert-Zahlen im Vergleich zum Vorjahr, lagen die RechtsRock-Konzertzahlen in Thüringen auch 2019 auf hohem Niveau. Der Trend zu Balladen- oder Liederabenden hält weiter an. Hier stieg die Zahl von 46 im Jahr 2018 auf 49 in 2019 an.
Die auf den ersten Blick ungefährlicher erscheinenden Liederabende sind in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen „Die Liederabende werden – ebenso wie andere Konzerte – zum Aufbau und zur Pflege neonazistischer Netzwerke und zur Vermittlung Menschenverachtender Ideologie genutzt“ erklärt Stefan Heerdegen, Berater bei MOBIT. Besonders die szeneeigenen Immobilien bieten kontinuierlich Raum für RechtsRock-Veranstaltungen wie in der Verteilung der Konzerte auf Thüringer Landkreise zu erkennen ist (Grafik 3). Mit 16 Musikveranstaltungen ist der Landkreis Hildburghausen am stärksten von RechtsRock-Aktivitäten betroffen. Darüber hinaus sind aber auch weitere szeneeigene Immobilien wie im Raum Sonneberg, Eisenach, Erfurt oder Kirchheim teils seit Jahren genutzte Veranstaltungsorte.
Zudem erkennt MOBIT eine Abkehr von der öffentlichen Bewerbung von Konzerten und Liederabenden. Damit könnte die Dunkelziffer im Jahr 2019 wieder gestiegen sein. Außerdem versuchen einige Konzertveranstalter wieder stärker, ihre RechtsRock-Konzerte als „private“, nicht-öffentliche Veranstaltungen zu deklarieren, um damit die Eingriffsmöglichkeiten der Behörden zu begrenzen. Großveranstaltungen, wie z.B. dem „Eichsfeldtag“ oder den „Tagen der nationalen Bewegung“ in Themar begegnete die Zivilgesellschaft immer wieder mit kreativem Protest mit landesweiter Beteiligung. Diese Proteste verbunden mit rigideren Auflagen und einer konsequenteren Ahndung von Verstößen durch die Polizei, dürfte den neonazistischen Groß-Events die Attraktivität genommen haben. Wichtig ist hier die Unterstützung des kontinuierlich stattfindenden zivilgesellschaftlichen Protestes und ein konsequentes Vorgehen der Behörden wie in Themar 2019.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist für 2020 nur ein Groß-Event angekündigt. Hier zeigt sich, dass Großveranstaltungen deutlich an Attraktivität für die Szene verloren haben. Wie der weitere Umgang der extremen Rechten vor allem im Zuge der Corona-Krise sein wird, bleibt abzuwarten. Digitale Formate, die bereits vereinzelt durchgeführt werden, können und werden die Live-Konzerte- und Liederabende nicht dauerhaft ersetzen.Daher kann keine Entwarnung gegeben werden: Für einige der abgesagten Konzerte in Thüringen werden bereits Nachholtermine angekündigt. Die Zahlen aus 2019 belegen, dass Thüringen weiterhin der bundesweite Hotspot der neonazistischen Musikszene bleibt.
Hier findet sich die ausführliche Statistik für 2019.
Die Mobile Beratung in Thüringen (MOBIT) zählt 2019 durchschnittlich mehr als eine RechtsRock-Veranstaltung pro Woche. Insgesamt fanden 65 Konzerte in Thüringen statt. Vor allem Balladenabende bzw. Unplugged-Konzerte bildeten den Schwerpunkt, während weniger Großveranstaltungen zu beobachten waren. Thüringen bleibt auch weiter RechtsRock-Hotspot.
Trotz eines leichten Rückgangs der Konzert-Zahlen im Vergleich zum Vorjahr, lagen die RechtsRock-Konzertzahlen in Thüringen auch 2019 auf hohem Niveau. Der Trend zu Balladen- oder Liederabenden hält weiter an. Hier stieg die Zahl von 46 im Jahr 2018 auf 49 in 2019 an.
Die auf den ersten Blick ungefährlicher erscheinenden Liederabende sind in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen „Die Liederabende werden – ebenso wie andere Konzerte – zum Aufbau und zur Pflege neonazistischer Netzwerke und zur Vermittlung Menschenverachtender Ideologie genutzt“ erklärt Stefan Heerdegen, Berater bei MOBIT. Besonders die szeneeigenen Immobilien bieten kontinuierlich Raum für RechtsRock-Veranstaltungen wie in der Verteilung der Konzerte auf Thüringer Landkreise zu erkennen ist (Grafik 3). Mit 16 Musikveranstaltungen ist der Landkreis Hildburghausen am stärksten von RechtsRock-Aktivitäten betroffen. Darüber hinaus sind aber auch weitere szeneeigene Immobilien wie im Raum Sonneberg, Eisenach, Erfurt oder Kirchheim teils seit Jahren genutzte Veranstaltungsorte.
Zudem erkennt MOBIT eine Abkehr von der öffentlichen Bewerbung von Konzerten und Liederabenden. Damit könnte die Dunkelziffer im Jahr 2019 wieder gestiegen sein. Außerdem versuchen einige Konzertveranstalter wieder stärker, ihre RechtsRock-Konzerte als „private“, nicht-öffentliche Veranstaltungen zu deklarieren, um damit die Eingriffsmöglichkeiten der Behörden zu begrenzen. Großveranstaltungen, wie z.B. dem „Eichsfeldtag“ oder den „Tagen der nationalen Bewegung“ in Themar begegnete die Zivilgesellschaft immer wieder mit kreativem Protest mit landesweiter Beteiligung. Diese Proteste verbunden mit rigideren Auflagen und einer konsequenteren Ahndung von Verstößen durch die Polizei, dürfte den neonazistischen Groß-Events die Attraktivität genommen haben. Wichtig ist hier die Unterstützung des kontinuierlich stattfindenden zivilgesellschaftlichen Protestes und ein konsequentes Vorgehen der Behörden wie in Themar 2019.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist für 2020 nur ein Groß-Event angekündigt. Hier zeigt sich, dass Großveranstaltungen deutlich an Attraktivität für die Szene verloren haben. Wie der weitere Umgang der extremen Rechten vor allem im Zuge der Corona-Krise sein wird, bleibt abzuwarten. Digitale Formate, die bereits vereinzelt durchgeführt werden, können und werden die Live-Konzerte- und Liederabende nicht dauerhaft ersetzen.Daher kann keine Entwarnung gegeben werden: Für einige der abgesagten Konzerte in Thüringen werden bereits Nachholtermine angekündigt. Die Zahlen aus 2019 belegen, dass Thüringen weiterhin der bundesweite Hotspot der neonazistischen Musikszene bleibt.
Hier findet sich die ausführliche Statistik für 2019.