Mobit e.V. Rechtspopulismus

Björn Höcke äußert sich in Dresden klar antisemitisch

Am gestrigen Abend sprach der Landesvorsitzende der Thüringer AfD und Fraktionsvorsitzende der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag Björn Höcke im Rahmen einer Veranstaltung der „Jungen Alternative“ in Dresden. Darin sprach er von einer „lächerlichen Bewältigungspolitik, die uns lähmt“, forderte eine „erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad“ und spricht von einer „Umerziehung“ nach 1945. „Das deutsche Volk“ sei das einzige, „dass sich ein Denkmal der Schande, in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat“.

Der Verein MOBIT e.V. ist 2001 gegründet worden, um der erstarkenden extremen Rechten, Antisemitismus und Rassismus entgegen zu treten. Die jüdische Landesgemeinde in Thüringen ist neben dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Evangelischen Kirche ist Gründungsmitglied von MOBIT e.V. Der langjährige Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde Wolfgang Nossen ist bis heute stellvertretender Vereinsvorsitzender.

„Ich verstehe solche Aussagen des Geschichtslehrers Björn Höcke nicht nur als einen Angriff auf MOBIT e.V., sondern auf einen Grundkonsens der deutschen Nachkriegsgesellschaft“, erklärt der Vereinsvorsitzende Sandro Witt. „Er positioniert sich damit deutlich antisemitisch“, so Witt weiter. Wer die Erinnerung an die Shoah zur „Schande“ bezeichnet, verhöhnt ihre Opfer. Die Shoah war ein  einmaliger Zivilisationsbruch und die Mahnung und Erinnerung daran ist weiterhin notwendig. Mit Wortwahl und Bewertung der deutschen Geschichte schließt unmittelbar Höcke an Argumentationsmuster der extremen Rechten an.