Mobile Beratung in Thüringen Rechtsextremismus

Thüringen ist weiterhin Kernland der extremen Rechten

Der aktuelle Thüringen-Monitor weist mit 16% extrem rechts eingestellter Personen in Thüringen den niedrigsten Wert seit Erhebung der Studie auf. Dennoch ist Thüringen weiterhin Kernland der extremen Rechten mit enorm hoher Veranstaltungsdichte, Konzertzahl und Straftatenniveau.

Die aktuelle Erhebung des Thüringen-Monitors zeigt eine insgesamt erfreuliche Entwicklung, wenn man lediglich die Gesamtzahl der extrem rechts eingestellten Personen betrachtet. Von 24 Prozent im Vorjahr sank der Wert auf 16 Prozent für den Erhebungszeitraum 2016. Die Zustimmungswerte zu rassistischen Positionen bleiben hingegen mit 52 Prozent Zustimmung weiterhin hoch. Auch ein Blick in die Chronik von MOBIT zeigt, dass die Aktionen der extremen Rechten dem Trend des Thüringen-Monitors keineswegs folgen. Bis Anfang November zählte MOBIT 549 Aktionen wie Konzerte, Sachbeschädigungen oder Demonstrationen der Szene in Thüringen. Im gesamten Vorjahr waren es 570.
„Jenseits der Zahlen des Thüringen-Monitors bewegen sich die Aktivitäten der extremen Rechten auf sehr hohem Niveau. Außerdem haben wir in den letzten Jahren einen gesellschaftlichen Rechtsruck erlebt, der eine Verrohung der politischen Kultur zur Folge hatte, die nach wie vor Realität ist. So erfreulich der neue Tiefstwert des Thüringen-Monitors ist, die organisierte extreme Rechte bildet nach wie vor die zentrale Gefährdung der Demokratie in Thüringen“, so Sandro Witt, Vorstandsvorsitzender von MOBIT e.V. Thüringen ist durch die hohe Zahl an Immobilien vor allem für Konzerte und Parteiveranstaltungen Rückzugsort für die bundesdeutsche Neonazi-Szene: Ob Bundesparteitage neonazistischer Parteien oder RechtsRock-Konzerte – Thüringen ist attraktiv für die extreme Rechte. „Egal ob Reichsbürger, Konzerte oder Parteiveranstaltungen, wir müssen die Verankerung der extremen Rechten in Thüringen auch jenseits der gesellschaftlichen Stimmung zu Kenntnis nehmen. Die bereits tiefe Verankerung der extremen Rechten in Thüringen bedarf eines konsequenten Vorgehens auf politischer und zivilgesellschaftlicher Ebene, um der Szene ihre errungenen Freiräume zu nehmen“, so Witt weiter.