Mobile Beratung in Thüringen Rechtsextremismus RechtsRock

RechtsRock-Konzerte in Thüringen – der Anstieg geht weiter

Nach Zählung der Mobilen Beratung in Thüringen. Für Demokratie – Gegen Rechtsextremismus (MOBIT) ist auch im zurückliegenden Jahr 2018 die Anzahl extrem rechter Konzerte nochmals um elf auf 71 Konzerte angestiegen. Diese Entwicklung ergibt sich vor allem durch den Zuwachs an kleineren Balladen-/Liederabenden.


Der steile Anstieg an RechtsRock-Konzerten in den letzten Jahren ist Anlass zu großer Besorgnis. Neonazi-Konzerte in szeneeigenen Immobilien sind mittlerweile Alltag in Thüringen. Wir fordern eine breite gesellschaftliche Ächtung, damit mittelfristig RechtsRock nicht als „normaler“ Bestandteil eines regionalen Musikangebots wahrgenommen wird.

resümiert Stefan Heerdegen, Berater bei MOBIT.

Das RechtsRock-Jahr 2018 wurde in Thüringen vor allem durch zwei Entwicklungen geprägt: Zum Einen stieg die Anzahl von Liederabenden auf 45 an. Damit ist allein die Zahl der Liederabende so groß, wie im Jahr 2015 noch das Gesamtaufkommen an RechtsRock-Konzerten war.

62% der Konzerte im vergangegen Jahr machen allein die Lieder- und Balladenabende aus. Quelle: MOBIT

Zum Anderem entwickeln die Organisatoren verschiedener Großveranstaltungen diese zu immer größeren Events mit immer breiterem Angebot an Verkaufsständen weiter. Zu dieser Entwicklung gehört auch, dass die Großkonzerte teils auf zwei Tage ausgeweitet werden. In Thüringen war dies bei den „Tagen der nationalen Bewegung“ im Juni 2018 in Themar und beim „Rock gegen Überfremdung III“, wie es im Oktober in Magdala geplant war, zu beobachten. Ein weiterer Aspekt sind Kampfsportwettbewerbe, wie sie beispielsweise beim Event „Jugend im Sturm“ im Juli letzten Jahres in Kirchheim organisiert wurden. Positiv fiel im vergangenen Jahr auf, dass sechs Konzerte verhindert wurden und auch der offensichtlich gestiegene Strafverfolgungswille der eingesetzten Polizeibeamten. Scharfe Kontrollen der Konzertteilnehmenden wirken ebenso einer Normalisierung dieser menschenverachtenden Konzerte entgegen wie die Gegenproteste, die engagierte Bündnisse und Initiativen beharrlich jedes Jahr organisieren.

Positiv fiel im vergangenen Jahr auf, dass sechs Konzerte verhindert wurden und auch der offensichtlich gestiegene Strafverfolgungswille der eingesetzten Polizeibeamten. Scharfe Kontrollen der Konzertteilnehmenden wirken ebenso einer Normalisierung dieser menschenverachtenden Konzerte entgegen wie die Gegenproteste, die engagierte Bündnisse und Initiativen beharrlich jedes Jahr organisieren.


Hier geht’s zur ausführlichen MOBIT-Konzertstatistik für das Jahr 2018 (PDF).