Mobile Beratung in Thüringen Mobit e.V. Rechtsextremismus

MOBIT e.V. warnt vor vorschnellem Optimismus angesichts gestiegener extrem rechter Aktivitäten

Die Thüringer Staatskanzlei veröffentlichte gestern ein erstes Fazit des diesjährigen Thüringen-Monitors. Nach dem deutlichen Anstieg extrem rechter Einstellungen im vergangenen Jahr erreicht der Wert laut der aktuellen Studie 2016 einen neuen Tiefstwert.

 

Die Zusammenfassung des Thüringenmonitors bescheinigt für das Jahr 2016 einen deutlichen Rückgang des Anteils extrem rechts eingestellter Personen in Thüringen um acht Prozent auf einen neuen Wert von 16 Prozent. Gleichzeitig – so betonen die Forscher*innen der Universität Jena – ist nach wie vor eine hohe Zustimmung zu rassistischen und ethnozentristischen Aussagen zu beobachten. So stimmen noch immer mehr als die Hälfte der Befragten der Aussage zu, dass die Bundesrepublik „in gefährlichem Maße überfremdet“ sei. Insbesondere die Ablehnung gegenüber dem Islam liegt auf hohem Niveau. Immerhin ein Drittel der Befragten befürwortete alle vier islamfeindlichen Aussagen der Studie, 86 Prozent der Befragten stimmten mindestens einer der Aussage zu.

Der deutliche gesunkene Anteil extrem rechts eingestellter Personen kann jedoch keine Entwarnung bedeuten. „Die Gewaltbereitschaft und Zahl extrem rechter Aktivitäten in Thüringen ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich angestiegen.“ erklärt Sandro Witt, Vorstandsvorsitzender von MOBIT e.V. „Ich warne vor einer Verharmlosung vor dem Hintergrund der Zahlen“, so Witt weiter. Zu rechten Übergriffen führt die Mobile Opferberatung ezra eine eigene Chronik.

 

Am 8. November wurde eine Regierungsmedienkonferenz anberaumt, bei der Prof. Dr. Best den Thüringen-Monitor für das Jahr 2016 vorstellt.