Fachtagung zu Geschichtsrevisionismus und Holocaustleugnung vom rechten Rand am 14. und 15. November 2017 in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte der Gedenkstätte Buchenwald; öffentlicher Vortrag am 13. November, 19.00 Uhr, in Weimar.
Weimar. Geschichtsrevisionismus und Holocaustleugnung spielen seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle in der Argumentation der extremen Rechten in Deutschland. Spätestens seit den Gerichtsprozessen in den vergangenen Jahren gegen ehemalige SS-Angehörige nationalsozialistischer Konzentrations- und Vernichtungslager sind diese Themen auch wieder stärker in den Fokus der breiten Öffentlichkeit gerückt. Holocaustleugnern wie Ursula Haverbeck gelang bzw. gelingt es im Umfeld der jüngeren Prozesse eine breitere mediale Aufmerksamkeit für ihre kruden antisemitischen Thesen zu generieren. Gleichzeitig marschierten Mitte August 2017 mehr als 1.000 Neonazis anlässlich des 30. Todestages von Rudolf Heß durch Berlin.
Auch in Thüringen hat die Neonazi-Szene den Nationalsozialismus als historische Bezugsgröße wieder verstärkt in die Öffentlichkeit getragen. So fanden 2016 in Jena gleich zwei größere Aufmärsche mit Neonazi-Beteiligung statt: am 20. April (Hitlers Geburtstag) und am 9. November (Reichspogromnacht). Angesichts dessen wie gerade auch im Zuge des von den Organisatoren als „Sturm auf Themar“ apostrophierten großen Neonazikonzerts im Juli diesen Jahres wurde diskutiert, ob diese Veranstaltungen durch das Versammlungsgesetz noch gedeckt sind oder nicht vielmehr verboten werden können und müssen.
Auch die „Neue Rechte“ hat das Thema Geschichtsrevisionismus schon seit Jahren auf der Agenda. Jenseits der NS-Verherrlichung wird hier mit Begriffen wie „Schuldkult“ versucht, die selbstkritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu diskreditieren und das Thema so an nationalistische Argumentationen zu koppeln. Sie gilt in der „neurechten“ Ideologie als Grund für einen angeblich fehlenden Nationalstolz und damit als zu verändernde Grundlage nationalistischer Politik.
Aufgrund dieser aktuellen Tendenzen geht es bei der Tagung „Wahrheit macht frei“ einerseits um eine analytische Auseinandersetzung mit dem Thema Geschichtsrevisionismus und andererseits um eine juristische Bewertung dieser Entwicklungen. Dies umfasst sowohl den aktuellen Umgang mit Straftaten rund um das Thema Holocaustleugnung als auch Grenzen des Versammlungsrechtes bezüglich neonazistischer Propaganda.
Für die Tagung konnten namhafte Expertinnen und Experten gewonnen werden, darunter der Historiker Michael Sturm sowie Elke Heßelmann, Präsidentin des Verwaltungsgerichts Weimar. Das vollständige Programm können Sie dem anliegenden Faltblatt entnehmen.
Die Veranstaltung ist mit mehr als 30 Praktikerinnen und Praktikern aus den Bereichen Justiz, Polizei, Schule und Jugendhilfe ausgebucht.
Zur Realisierung der Fachtagung kooperieren das Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz Thüringen mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, MOBIT e.V. und dem Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit „Denk bunt“.
Bereits für Montag, den 13. November, laden Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, MOBIT e.V. und Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar e.V. zu einer öffentlichen Veranstaltung mit Michael Sturm ein. Er stellt um 19.00 Uhr im Jugend- und Kulturzentrum mon ami Weimar sein neues Buch „Zwischen Opfermythen und Heldenkult. Erinnerungsorte der extremen Rechten“ vor. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist ohne vorherige Anmeldung kostenfrei möglich.
Das vollständige Programm der Tagung finden Sie hier.
Fachtagung zu Geschichtsrevisionismus und Holocaustleugnung vom rechten Rand am 14. und 15. November 2017 in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte der Gedenkstätte Buchenwald; öffentlicher Vortrag am 13. November, 19.00 Uhr, in Weimar.
Weimar. Geschichtsrevisionismus und Holocaustleugnung spielen seit Jahrzehnten eine zentrale Rolle in der Argumentation der extremen Rechten in Deutschland. Spätestens seit den Gerichtsprozessen in den vergangenen Jahren gegen ehemalige SS-Angehörige nationalsozialistischer Konzentrations- und Vernichtungslager sind diese Themen auch wieder stärker in den Fokus der breiten Öffentlichkeit gerückt. Holocaustleugnern wie Ursula Haverbeck gelang bzw. gelingt es im Umfeld der jüngeren Prozesse eine breitere mediale Aufmerksamkeit für ihre kruden antisemitischen Thesen zu generieren. Gleichzeitig marschierten Mitte August 2017 mehr als 1.000 Neonazis anlässlich des 30. Todestages von Rudolf Heß durch Berlin.
Auch in Thüringen hat die Neonazi-Szene den Nationalsozialismus als historische Bezugsgröße wieder verstärkt in die Öffentlichkeit getragen. So fanden 2016 in Jena gleich zwei größere Aufmärsche mit Neonazi-Beteiligung statt: am 20. April (Hitlers Geburtstag) und am 9. November (Reichspogromnacht). Angesichts dessen wie gerade auch im Zuge des von den Organisatoren als „Sturm auf Themar“ apostrophierten großen Neonazikonzerts im Juli diesen Jahres wurde diskutiert, ob diese Veranstaltungen durch das Versammlungsgesetz noch gedeckt sind oder nicht vielmehr verboten werden können und müssen.
Auch die „Neue Rechte“ hat das Thema Geschichtsrevisionismus schon seit Jahren auf der Agenda. Jenseits der NS-Verherrlichung wird hier mit Begriffen wie „Schuldkult“ versucht, die selbstkritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu diskreditieren und das Thema so an nationalistische Argumentationen zu koppeln. Sie gilt in der „neurechten“ Ideologie als Grund für einen angeblich fehlenden Nationalstolz und damit als zu verändernde Grundlage nationalistischer Politik.
Aufgrund dieser aktuellen Tendenzen geht es bei der Tagung „Wahrheit macht frei“ einerseits um eine analytische Auseinandersetzung mit dem Thema Geschichtsrevisionismus und andererseits um eine juristische Bewertung dieser Entwicklungen. Dies umfasst sowohl den aktuellen Umgang mit Straftaten rund um das Thema Holocaustleugnung als auch Grenzen des Versammlungsrechtes bezüglich neonazistischer Propaganda.
Für die Tagung konnten namhafte Expertinnen und Experten gewonnen werden, darunter der Historiker Michael Sturm sowie Elke Heßelmann, Präsidentin des Verwaltungsgerichts Weimar. Das vollständige Programm können Sie dem anliegenden Faltblatt entnehmen.
Die Veranstaltung ist mit mehr als 30 Praktikerinnen und Praktikern aus den Bereichen Justiz, Polizei, Schule und Jugendhilfe ausgebucht.
Zur Realisierung der Fachtagung kooperieren das Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz Thüringen mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, MOBIT e.V. und dem Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit „Denk bunt“.
Bereits für Montag, den 13. November, laden Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, MOBIT e.V. und Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar e.V. zu einer öffentlichen Veranstaltung mit Michael Sturm ein. Er stellt um 19.00 Uhr im Jugend- und Kulturzentrum mon ami Weimar sein neues Buch „Zwischen Opfermythen und Heldenkult. Erinnerungsorte der extremen Rechten“ vor. Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist ohne vorherige Anmeldung kostenfrei möglich.
Das vollständige Programm der Tagung finden Sie hier.