Mobile Beratung in Thüringen Mobit e.V.

RechtsRock-Konzertzahlen weiter angestiegen

Im zurückliegenden Jahr 2017 verzeichnet die Mobile Beratung in Thüringen. Für Demokratie – Gegen Rechtsextremismus (MOBIT) erneut einen Anstieg der RechtsRock-Konzerte in Thüringen von 54 (2016) auf 59 (2017) Mittlerweile im dritten Jahr in Folge sind die Konzerte der extremen Rechten angestiegen. Befanden sich die Zahlen zwischen 2007 und 2014 bei einem Durchschnitt von 25 RechtsRock-Konzerten, so stiegen sie ab 2015 kontinuierlich an. Mittlerweile findet, statistisch gesehen, mindestens eine RechtsRock-Musikveranstaltung pro Woche statt. Dabei ist die stilistische Bandbreite der dargebotenen Musik recht breit: Ob NS-Rap, rechter Metal oder die Lieder- bzw. Balladenabende, welche in der Szene seit Jahren einen hohen Stellenwert besitzen.

Im Bereich der Großveranstaltungen im öffentlichen Raum ist ebenso ein Zuwachs an Events, wie auch ein Anstieg der Teilnehmenden zu beobachten. Bereits im Jahr 2016 waren hier Höchststände zu verzeichnen, wobei sich die Teilnehmendenzahl im letzten Jahr noch einmal verdoppelt hat. „Wir sehen neben den stetig wachsenden Konzertzahlen aber auch eine starke Normalisierungstendenz bei der neonazistische Konzert- und Eventkultur in Thüringen“ resümiert Stefan Heerdegen von MOBIT. Das Bedrohungspotential für eine demokratische Kultur in Thüringen durch immer unkomplizierter zu organisierende Neonazi-Konzerte muss zentraler in den Fokus gerückt werden. „Diese Konzerte bedeuten ein Angriff auf die Menschenwürde und humanistische Werte und eine direkte Angstzone für diejenigen, die nicht in das propagierte Weltbild passen“, so Heerdegen. Sandro Witt, Vorsitzender des Trägervereins von MOBIT, fordert daher zum wiederholten Male eine breite Unterstützung zivilgesellschaftlich demokratischer Proteste ein.

MOBIT stellt heute Abend 19:00 Uhr im Erfurter Kunsthaus die neue Broschüre „Hass und Kommerz – RechtsRock in Thüringen“ vor.“