Bildungstag „Schule – Kein Ort extrem rechter Erlebniswelten“

Schule – Kein Ort extrem rechter Erlebniswelten

 

Träger: MOBIT e.V.

Die Mitarbeiter*innen im pädagogischen Bereich haben den (staatlichen) Auftrag, Kinder und Jugendliche zu erziehen und zu bilden. Dabei gehen von ihrer Person und von ihrem Handeln wichtige Impulse aus, sie fungieren oft als Vorbild, an dem Kinder und Jugendliche ihr Denken und Handeln orientieren. Sie tragen Verantwortung für die Sozialisation der nachfolgenden Generation und können demokratische Prozesse für junge Mitglieder der Gesellschaft erfahr- und erlebbar gestalten. Umso wichtiger erscheint in diesem Licht, dass Lehrende an Schulen einen eigenen demokratischen Standpunkt vertreten und dazu befähigt werden, neonazistische, antisemitische, rassistische Äußerungen oder gar Handeln klar und entschieden zu unterbinden.

 

Ziele

Im Seminar werden Fakten und Entwicklungen aus dem Bereich der extremen Rechten vermittelt. Die Teilnehmenden werden befähigt, in ihrem Arbeitsalltag mit Problemlagen des Rechtsextremismus souverän, zielgerichtet und fundiert umzugehen sowie ihren demokratischen Standpunkt zu festigen.

 

Inhalte

1. „Die extreme Rechte in Thüringen“

  • Vermittlung eines gesamtgesellschaftlichen Blicks auf Rechtsextremismus: Definitionen des Begriffs, Vorstellung von Studien und des Thüringen-Monitors
  • Darstellung von Struktur(en), Relevanz sowie Ideologie und strategische Ausrichtung von Parteien, Organisationen und Gruppierungen der extrem rechten und neonazistischen Szene in Thüringen
  • Darstellung von neurechten und rechtspopulistischen Bewegungen und Akteur*innen
  • Immobilien und deren Nutzung durch die extrem rechte Szene

2. „Zeichensprache der extremen Rechte – Symbolik, Codes und Outfit, visuelle Identifikation von Angehörigen der extrem rechten Szene“

  • Kennenlernen der inneren Logik extrem rechter Symbolik, Bildsprache und Botschaften
  • Vermittlung von Symbolen, Logos, codierten Botschaften, die Bandbreite extrem rechter Darstellungen sowie deren (Um)Deutung in diesen Kontexten
  • Chronologische Darstellung von Versatzstücken aus heidnischen, germanischen, deutsch-nationalen und nationalsozialistischen Bezugsrahmen sowie diverse Einflüsse durch Subkulturen und Moden

3. „Erlebniswelt RechtsRock“

  • umfassende Darstellung rechter Musik als wichtiges Rekrutierungsinstrument der extremen Rechten
  • Kennenlernen, Interpretation und Einordnung von Kennzeichen, Inhalten und Funktionen neonazistischer Musik

4. Erarbeitung von Handlungskompetenzen

  • Erarbeitung von Handlungsschritten, die zur Problemlösung beitragen können
  • Besprechung von Fallbeispielen
  • Schwerpunkte können beispielsweise die Formulierung eines Zusatzes für die Schulordnung sein oder Absprachen, wie auf einem Elternabend rassistische Stimmungsmache unterbunden werden kann

Methoden

Die Herangehensweise im Seminar orientiert sich am Leitbild von MOBIT e.V., dem Dreiklang „Erkennen – Deuten – Handeln“.

 

Referent*innen

  • Umfangreiche Kenntnisse im Bereich extreme Rechte und im Bereich zivilgesellschaftlicher Prozesse sowie in der Beratungsarbeit
  • fachwissenschaftliches Studium (Sozialpädagogik, Politikwissenschaft, Pädagogik, Jugend- / Erwachsenenbildung etc.) bzw. umfassende Praxiserfahrung

Ziel der Arbeit von MOBIT ist die Stärkung des bürgerlichen, demokratischen Engagements in Thüringen und die konkrete Auseinandersetzung mit allen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus. Darüber hinaus informiert MOBIT über aktuelle Entwicklungen in der rechtsextremen Szene.